DIY-Fashion: Von Bedrucken, Batiken bis Bemalen von Kleidung
Recycling, also die Wiederverwertung, ist zu Zeiten der Fridays for future-Bewegungen mehr denn je in aller Munde. Doch man muss nicht mit einem Plakat auf der Straße stehen, um seinen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Jeder kauft im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr – viele tragen die Errungenschaften aber nur selten, vergeht der Trend doch schnell wieder oder das neue Oberteil gefällt plötzlich nicht mehr. Mit diesen coolen Do it yourself-Tipps geht man einen Schritt fort von der Wegwerfgesellschaft und kreiert wirklich einzigartige Klamotten.
Shirts selbst bedrucken
Jedes Basic-Shirt eignet sich hervorragend dafür, um ihm einen trendigen Aufdruck oder ein schickes Wording zu verpassen. Kompliziert und aufwendig? Von wegen. Die Druckoptik entsteht zum Beispiel ganz leicht mit Bleiche. Dafür nimmt man am besten ein dunkles, einfarbiges T-Shirt. Das Wunschmotiv, etwa eine Frucht oder ein Tier, wird aus Karton ausgeschnitten und am besten laminiert. Nun die Schablone mit starkem Haarspray fixieren und Bleiche rund um das Motiv sprühen oder mit einem Schwamm auftupfen. Fertig ist das neue Shirt!
Es soll lieber ein helles Kleidungsstück sein und weniger Chemie? Dann ist die Lösung Lavendelöl. Bilder, mit einem Laserstrahldrucker erzeugt, lassen sich mit dem natürlichen Öl prima auf Shirts übertragen. Das ausgedruckte, spiegelverkehrte Bild muss lediglich mit dem Motiv nach unten auf die gewünschte Stelle gelegt und mit Lavendelöl bestrichen werden. Anschließend, geschützt von Backpapier, festbügeln und ein neuer Look ist geschaffen.
Batik – der Revivaltrend
Sein Comeback feierte der Hippie-Trend 2019, doch auch im neuen Jahr darf man das psychedelische Muster gerne noch tragen. Genau wie das Bedrucken ist auch das Batiken schnell gemacht. Mit festen Gummibändern oder Paketschnüren werden kleine oder große Knoten in ein Oberteil, Kleid oder eine Hose eingearbeitet, je nachdem, wie groß der Kreis werden soll.
Anschließend muss das helle Kleidungsstück in Textilfarbe getaucht werden – die Bereiche, die das Band abdrückt, werden natürlich nicht mitgefärbt und lassen so das charakteristische Muster entstehen. Wer es etwas aufwendiger mag, kann das Kleidungsstück zum Beispiel im Arm- und Brustbereich in einer Farbe und an den restlichen Partien mit einer anderen Farbe färben.
Kleidung bemalen
Jeder kennt es von Babypartys, wo die Ideen für langlebige DIY-Mode schon lange Einzug gefunden haben. Das Bemalen von Stramplern gehört zu einem der beliebtesten Spiele auf solchen Events. Spezielle Textilstifte ermöglichen gezieltes und präzises Auftragen von Farbe selbst auf kleinen Flächen und deswegen ist dieser DIY-Hack viel zu schade, um ihn nur in der Babymode auszuprobieren.
Textilfarbe existiert natürlich nicht nur in Form von Stiften. Mehr Farbe gibt es in kleinen Töpfchen. Mit einem Pinsel können so größere Flächen farblich gefüllt werden. Super eignen sich auch Stempel, zum Beispiel in Blütenform, die mit der Farbe bestrichen und anschließend aufs Kleidungsstück gepresst werden. Individueller geht’s nicht!
Schnipp schnapp – Ärmel ab
Die Ärmel sind zu lang, zu kurz, an den Kanten aufgestoßen – kein Fall für die Mülltonne, sondern für eine Do it yourself-Aktion. Mit einer scharfen Schere können die Ärmel auf jede beliebige Länge gekürzt werden. Das Schöne daran ist, dass es in der heutigen Mode kein Muss mehr ist, gerade und umgenähte Abschlüsse zu haben. Stoffe dürfen ausfransen und asymmetrisch wirken und sollen es oft sogar.
Der simple Trick funktioniert nicht nur mit Oberteilen, sondern auch mit Jeans. Eine Hochwasserhose lässt sich prima zu Bermudas oder Hot Pants umfunktionieren. Wem ausgefranster Denim nicht gefällt, krempelt die Schnittkante einfach um und zeigt so einen trendigen Umschlag.
Mit Details zum Unikat
Jeans oder Shirt sind zu langweilig? Bevor sie einfach nicht mehr getragen werden, sollten sie mit einem Makeover aufgepeppt werden. Eine Knopfreihe oder einzelne, auffällige Knöpfe sind zum Beispiel schnell am Ausschnitt aufgenäht. Der Glamoureffekt kommt hervor, wenn Pailletten an den Ärmelkanten oder aufs Jeansbein genäht werden. Sogar Raffungen sind gar nicht so schwer selbst umzusetzen: Mit Nadel und Faden den Stoff einfach im Ziehharmonika-Style auffädeln und ein Hingucker ist gesetzt.
Hanna Lohse ist studierte Übersetzerin und Texterin. Sie arbeitet als Texterin bei dem Modeunternehmen Eierund in Hildesheim und für deren Onlineshop HoseOnline.de