Green Marketing ist Bestandteil einer sozialverträglichen, ökologischen und nachhaltigen Unternehmenskommunikation. Hierbei geht es nicht nur darum, schädliche Belastung und umweltfeindlicher Materialien und Produktionsabläufe zu vermeiden – und dies den Kunden zu kommunizieren. Green Marketing umfasst sehr viel mehr. Ziel ist es, die Verbraucher zum bewussteren Konsum anzuregen und damit den positiven Einfluss auf Menschen und Natur günstig zu beeinflussen. Es sind dabei vor allem die Unternehmen gefragt, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in alle Prozesse zu integrieren. Denn Verbraucher gehen mittlerweile kritischer mit Werbebotschaften um. Heutzutage wird viel mehr nachgefragt, ob Green Marketing wirklich ganzheitlich umgesetzt wird. Nicht nur das Verbraucherverhalten, sondern alle Unternehmensaktivitäten stehen auf dem Prüfstand.
Green Marketing: Werbung mit Verantwortung
Kostengünstig produzierte Konsumgüter, welche durch schlechte Arbeitsbedingungen und hohen Ressourcenverbrauch entstehen, fördern durch die Wegwerfmentalität. Dieses Verhalten widerspricht nicht nur der ethischen Verantwortung unserer Gesellschaft. Es fügt der Umwelt großen Schaden zu. Das wahre Ausmaß dieser Probleme ist vielen Menschen erst in den vergangenen Jahren richtig bewusst geworden. Müllbergen an Traumstränden und mit Plastikschnüren umwickelten Meerestieren gingen um die Welt. Dank diverser Aufklärungskampagnen von NGOs, Dokus im TV oder zahlreiche Bilder von arbeitenden Kindern lassen aufmerken. Nach und nach führen die Kampagnen beim Verbraucher für ein Umdenken. Es wird immer wichtiger, mit gutem Gewissen zu konsumieren – und hier setzt nun das grüne Marketing an.
Im Detail gilt es, ökologisch zu produzieren, beispielsweise alternative Kunststoffe zu verwenden und Verpackungsmüll zu vermeiden. Gleichzeitig sorgt eine Wertschöpfungskette mit einheimischen Ressourcen und Dienstleistern dafür, dass regionale Wirtschaftsstrukturen gestärkt, Vertriebswege verkürzt und damit den CO²-Ausstoß gemindert wird. Das bezieht sich eben auch auf den Umgang mit Werbeartikeln aus nachhaltiger Produktion.
Ökologisches Marketing in der Praxis
Es gibt verschiedene Stufen, wie grüne Werbemaßnahmen umgesetzt werden können. Dabei ist es nicht nur der Werbeartikel aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Umgestaltungsprozess muss im gesamten Unternehmen etabliert sein. Von umweltfreundlichen Energiequellen für die Produktion bis zum CO²-freundlichen Versand muss der interne Wirtschaftskreislauf nachhaltig umgestaltet werden.
Die Kommunikationsstrategie gegenüber Verbrauchern orientiert sich daran, wie sich das Unternehmen in puncto Green Marketing positioniert und welcher interne Aufwand dafür betrieben wird. Hier stellen wir einige Tipps vor, woran Green Marketing und Greenwashing erkennbar ist.
- Passiv: Es werden nur die geltenden Gesetze befolgt, um das Mindestmaß an den Vorschriften, die den Umweltschutz betreffen, zu erfüllen.
- Selektiv: Die ausgewählten Green Marketing Maßnahmen orientieren sich an den Aktivitäten von Wettbewerbern und werden an die individuelle Kommunikationsstrategie angepasst.
- Intern: Die ökologische Unternehmensführung konzentriert sich ausschließlich auf firmeninterne Prozesse wie Produktentwicklung und Produktion.
- Innovativ: Es werden Methoden entwickelt, die sich nicht am bereits Etablierten orientieren. Diese Marketingideen beziehen sich auf den Bereich Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Unternehmen können darüber hinaus gesellschaftliches Engagement zeigen, indem sie bestmögliche Arbeitsbedingungen für Arbeiter in den Herstellungsländern schaffen und soziale Projekte unterstützen. Ziel einer solchen umfassenden Green-Marketing-Kampagne ist es, neue Maßstäbe zu setzen und damit Verantwortung zu übernehmen.
Je nachdem, welche Strategie ein Unternehmen fahren will, kann sich die Ausrichtung in folgenden Maßnahmen widerspiegeln:
- Produkt: Der jeweilige Werbeartikel sollte aus biologischen oder zumindest umweltschonenden Materialien bestehen. Im Idealfall hilft das auf diese Weise zukunftsorientierte Warensortiment nicht nur dabei, Natur und Klima zu schützen, sondern auch, bereits bestehende Umweltschäden zu minimieren. Auch an das Leben danach sollte gedacht werden. Lassen sich die Produkte mehrmals verwenden? Ist Recycling am Ende des Produktlebenszyklus möglich?
- Preis: Mittelfristig entstehen Mehrkosten bei der Umstellung auf ressourcenschonende Methoden. Diese Kosten müssen auf den Preis aufgeschlagen werden. Wird die Erhöhung plausibel erklärt und transparent kommuniziert, sind die meisten Verbraucher bereit, mehr zu bezahlen. Einige Zielgruppen greifen sogar bewusst zum höheren Preis, wenn Fairtrade und Umweltschutz im Preis inkludiert sind.
- Transport und Vertrieb: Die im Rahmen eines Herstellungsprozesses nötigen Transportwege und Vertriebswege sind ausschlaggebend für den ökologischen Fußabdruck eines Erzeugnisses. Es ist daher wichtig, diese Zyklen so umweltschonend wie möglich zu organisieren, beispielsweise durch die Verwendung regionaler Rohstoffe.
- Kommunikation: Nicht nur das Produkt selbst sollte nachhaltig sein, sondern auch das Marketing. Je nach Zielgruppe darf auf Flyer verzichtet werden zugunsten von Online-Marketing-Kampagnen. Weit umweltfreundlich ist es, Online-Medien und Social-Media-Kanäle zu bespielen. Ist Printwerbung doch wirksam, dürfen Flyer aus Recyclingpapier mit Erdöl-freien Farben verteilt werden.
Will man aber unbedingt die traditionellen haptischen Give-aways verwenden, haben diese bestimme Gesichtspunkte zu erfüllen, um als ökologisch und nachhaltig zu gelten. Nachhaltige Werbeartikel müssen beispielsweise umwelt- und klimaschonend mit natürlichen Materialien produziert werden. Diese biologisch abbaubar sein. Es lohnt sich, hochwertige, mehrmals verwendbare Artikel zu verschenken. Denn somit bleiben die Werbeartikel lange beim Kunden und sorgen für einen hohen Recall Effekt.
Verantwortung der Unternehmer und Verbraucher
Letztendlich muss jedes Unternehmen selbst für sich entscheiden, wie viel Verantwortung es bei der Umsetzung von Green-Marketing-Strategien übernimmt.
Die Vorgehensweise muss glaubwürdig sein, da sonst der Vorwurf Greenwashings laut wird. Der Begriff bezeichnet die bewusste Irreführung der Abnehmer, um einen kurzfristigen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu erzielen. Kommt dann die Wahrheit ans Tageslicht, fügt ein Unternehmen mit dieser Vorgehensweise seinem Image allerdings dauerhaft Schaden zu.
Es sind aber auch die Verbraucher gefragt, etwas genauer hinzusehen, sich zu informieren und im Zweifelsfall nur dort zu kaufen, wo man sicher ist. Gegenseitig unterstützen können sich Konsumenten, indem sie ihre Erfahrungen in den sozialen Netzwerken teilen und sich austauschen.
Bild-Quellen:
Titelbild: istockphoto
Autorbild: Studio Monbijou
Friederike Baer arbeitet im Bereich Content Marketing und Technisches SEO für die Berliner Agentur rankingfusions. Hier betreut sie unter anderem das Blog des Werbeartikel Versandhandels HACH GmbH & Co KG. Dieses mittelständige Unternehmen aus Hessen stellt aktuell selber seine Produktionsprozesse und Produkte in puncto Nachhaltigkeit um.</